Internetpräsenz. Ägidius Engel
  • Start
  • Blog
  • Hobbys
  • Zitate
  • Fotos
  • Videos
  • Veröffentlichungen
  • Über mich
  • Kontakt
Meinung  ·  09. April 2020

Pandemie. Wo ist Gott? Wo bleibt Gott?

Mitte 2019 las ich die „Ostermeditationen“ von Prof. Magnus Striet. Sehr beeindruckend. Ich habe sie gerade noch einmal zur Hand genommen. Mir gefällt sein Ansatz, dass die Theologie zu oft und zu schnell beim Osterjubel anlandet. Mit J.B. Metz fordert Striet in seinem Buch „Gottes-Schweigen“ mehr KARSAMSTAGS-CHRISTOLOGIE, mehr das Aushalten des Schmerzes und der Stille nach dem Verlassenheitsschrei Jesu am Kreuz. Er fordert mehr Vorsicht und Zurückhaltung hinsichtlich der vermeintlichen Gewissheiten über Gott, wenn es ihn denn gibt.

 

In Zeiten von Corona kann einem Gottesgewissheit wahrlich abhandenkommen, wie bei allen Fragen der Theodizee, die Striet mit Nachdruck einfordert, theologisch-denkerisch abzuarbeiten. Wir reden, so sagt er, viel „über Religion, das eigene religiöse Erleben“, „die Gottesfrage aber als Frage nicht nur für mich, sondern als Frage der einen Menschheit, fällt heute weitgehend aus“. 

 

Das sind harte, ungewohnte Aussagen. Und Striets Positionen sind auch bei weitem nicht unumstritten. Ich möchte hier vorsichtig entgegentreten und behaupten, dass die Gottesfrage derzeit, in Pandemiezeiten, radikal auf dem Tisch liegt. Ich glaube, Striet würde mir nicht einmal widersprechen. Kurz vor dem durch Covid-19 völlig anderen Osterfest sehe ich neue spirituelle Gehversuche, wackeliges Digital-Kirche-Sein, zupackendes Helfen aus dem Geist Jesu. Ich nehme anders wahr, dass das Gesamt der Kar- und Osterliturgie in Ritus, Andacht, Feier und Gebet mitsamt aller Volksfrömmigkeit tastend diesen Gott (neu) zu (be)greifen sucht. In Krisenzeiten. Immer im Wissen um den „Abgrund der Unbegreiflichkeit Gottes“, wie Karl Rahner nicht müde wurde, zu betonen. Eine Chance.

 

Die vergangenen Wochen großen kirchlichen Engagements und hoher zwischenmenschlicher Solidarität lassen aufscheinen, was Christentum bedeuten kann. Und wo Gott vielleicht ist. Und wie wir ihn ertasten können. Erahnen.

In diesen Tagen möchte ich meine Auferweckungssehnsucht und Hoffnung und auch Skepsis nicht verstecken müssen. Und halte es schlussendlich mit Karl Rahner: Wir dürfen es der Verfügung Gottes überlassen, durch welche Ritzen er mit seiner befreienden Liebe in unsere Welt einzudringen vermag. 

 

zurück zur BLOG-Übersicht

tagPlaceholderTags:

So findet man mich - nicht mehr

Meinen Account auf X-Twitter habe ich im Januar 2025 aufgrund der zunehmend unsachlichen antidemokratischen Kommunikation und Algorithmensteuerung gelöscht. Auf Facebook habe ich gegen die Nutzung meiner privaten Daten durch KI widersprochen. Bitte nutzen Sie mein Kontaktformular. 

 

Hinweis:

Aktuell nehme ich in 2025 nur noch wenige Vortragsanfragen an.

 

Ägidius Engel

Ägidius Engel

(Dipl.-Theol. Dipl.-Päd,)

 

Welcome to my website.

Do you have goals, desirable dreams and visions?

Do you do what you want?

Do you live a committed and responsible life?

These are difficult questions that are often asked and answered by psychologists, therapists or coaches. The question of a good and happy life is as old as mankind itself.

In my seminars and lectures I reflect these contents as theologian, philosopher, pedagogue and media expert and inform about basic attitudes and special questions of ethics. My credo: Be courageous and stay authentic. Applied ethics is a chance for the art of living.

Since my Facebook and YouTube accounts have been online for some time, you can see a website of mine here. You can find one or the other about me and my work as a speaker here.

I wish you a lot of fun browsing through the pages.


Gender Disclaimer:

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit und damit Verständlichkeit verwende ich in meinen Beiträgen bevorzugt das generische Maskulinum. Ich betone ausdrücklich, dass alle Geschlechteridentitäten ohne wertenden Unterschied angesprochen und mitgemeint sind.

Ägidius Engel bei einem Vortrag zu Romano Guardini im Okt. 2023 im Mutterhaus der Franziskanerinnen von Salzkotten © Foto: privat
Ägidius Engel bei einem Vortrag zu Romano Guardini im Okt. 2023 im Mutterhaus der Franziskanerinnen von Salzkotten © Foto: privat
Impressum | Datenschutz | Cookie-Richtlinie | Sitemap
Private homepage von Ägidius Engel
Anmelden Abmelden | Bearbeiten
  • Start
  • Blog
    • Rezension
    • Bericht
    • Meinung
    • Information
    • Guardini-Blog
    • VLOG - VideoBlog
    • Podcast
  • Hobbys
  • Zitate
  • Fotos
  • Videos
  • Veröffentlichungen
  • Über mich
  • Kontakt
  • Nach oben scrollen
zuklappen