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Rezension  ·  26. Oktober 2019

Für theologisch Interessierte, die es sich nicht zu einfach mit Gott machen...

Die Bücher von Magnus Striet, auch das hier in 2. erweit. Auflage mit dem Titel "In der Gottesschleife", faszinieren mich zunehmend. Gleichwohl habe ich das Buch in Etappen gelesen. Mit unverstelltem Blick nimmt der Fundamentaltheologe an der ALU Freiburg die Wirklichkeit der Welt in den Blick, ohne gleich eine theologische Rahmung überzustülpen. Das ist wohltuend und entspricht einem ganz normalen Reflektieren dessen, was der Fall ist. 

 

Die Absurditäten und Verstörungen des Lebens, Angst, Leid, Gewalt, Schmerzen und Ungerechtigkeit werden mit Blick auf bedeutende Protagonisten (Büchner, Heine, Darwin, Camus, Amery u.a.) ausgerollt. Gott, wenn es ihn denn gibt, wird hier als vermisst erfahren. Der Glaube schafft es nicht rüber in die Moderne. Zumindest jener tradierte Glaubensbestand, der klerikalistisch, restaurativ, machtstabilisierend, sündenfixiert und deswegen krank machend und auch widervernünftig ist. Die Theologie macht die Gottesfrage nicht zu ihrem Gravitationszentrum, stellt sich nicht genügend dem Anprall der Theodizee, schiebt Naturrecht, Erbsündenkonstrukte und ius divinum vor. Der „allmächtige“ Gott ist in der Krise, ersehnt aber zugestellt. 

 

Mit scharfem Vokabular benennt Striet seine Kritikpunkte, immer bemüht, Gründe anzuführen und der Vernunft Raum zu geben und sich nicht vorschnell im Geheimnisvollen zu beruhigen. Magnus Striet fordert massiv „Denken“ ein, hasst Kitschfrömmigkeit und pastorale Kuschelecken und leidet doch selbst an der metaphysischen Obdachlosigkeit der heutigen Zeit. Zweifelsohne: Striet möchte am Glauben an den einen Gott festhalten. Die Denkfiguren gegen Ende des Buches sind für mich zwischen den Zeilen kleine Meditationen eines Ethos Jesu: Jesus der Christus, ein Mensch souveräner Freiheit, der sich zu dieser Freiheit von Gott selbst ermutigt wusste und der durch sein ganzes Leben erlöst und befreit, nicht nur/erst am Kreuz. 

 

Das Buch ist ausgesprochen anregend. Man fühlt sich ertappt, verstanden, wird irritiert und gezogen und (besonders) theologisch herausgefordert. Anschließend muss man anhand der vorgelegten Happen selber denken. Und das sollte doch ein Buch leisten... 

 

Lit.: Magnus Striet: In der Gottesschleife. Von religiöser Sehnsucht in der Moderne, 2. erw. Aufl., Freiburg (Herder-Verlag) 2015.

 

 

Auf Amazon veröffentlicht am 26. Oktober 2019.

 

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Ägidius Engel

Ägidius Engel

(Dipl.-Theol. Dipl.-Päd,)

 

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Ägidius Engel bei einem Vortrag zu Romano Guardini im Okt. 2023 im Mutterhaus der Franziskanerinnen von Salzkotten © Foto: privat
Ägidius Engel bei einem Vortrag zu Romano Guardini im Okt. 2023 im Mutterhaus der Franziskanerinnen von Salzkotten © Foto: privat
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